Analyse des Liebe-Motivs in der Marienbader Elegie von Johann Wolfgang Goethe und im Roman Ein liebender Mann von Martin Walser / Analysis of the Love Motif Based on J. W. Goethe’s “Marienbad Elegy” and the Novel M. Walser’s “Ein liebender Mann”
DOI: 10.23817/lingtreff.17-26 (online zugänglich: 2020-06-20)
Schlüsselwörter: J. W. Goethes Marienbader Elegie, M. Walsers Ein liebender Mann, Liebe als literarisches Motiv
Der 74jährige Goethe verewigte seine Liebe zu der 19jährigen Ulrike von Levetzow in dem Meisterstück der deutschen Liebeslyrik, der Marienbader Elegie. Der Dichter evozierte hier das Bild einer leidenschaftlichen Beziehung, die auf Gegenseitigkeit und Seelenverwandtschaft beruht. Zwei hundert Jahre später greift sein Altersgenosse Martin Walser diese Geschichte auf und erzählt sie in seinem Roman Ein liebender Mann neu. Der Schriftsteller glaubt Goethes lyrischer Darstellung der Geschehnisse nicht, deshalb unterwirft er einzelne Motive der Elegie kritischer Analyse und interpretiert sie auf seine Weise. Was dabei herauskommt, ist ein neues Bild von Goethe, der bei vielen Literaturkritikern auf Widerspruch gestoßen ist.