• Linguistische Treffen in Wrocław •

ISSN: 2084-3062 • e-ISSN: 2657-5647 • DOI: 10.23817/lingtreff • Absprungrate: 36% (2024)

Projektowy i integrujący charakter lingwistyki dyskursu / The Designing and Integrating Nature of Discourse Linguistics)

Marcelina Kałasznik, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0003-2713-5880)

DOI: 10.23817/lingtreff.20-30 (online zugänglich: 2021-12-09)

S. 415–422

Schlüsselwörter: Diskurs, Diskurslinguistik, Linguistik

Diskurs ist ein Begriff, der inflationär sowohl in der Alltagssprache als auch in der Terminologie verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen verwendet wird. Im Alltagsgebrauch handelt es sich dabei gewöhnlich um ein Synonym für Gespräch, Diskussion über ein Thema, an einem Ort oder unter Vertretern einer Gruppe. Die Bedeutung des Begriffs Diskurs im wissenschaftlichen Sprachgebrauch ist viel komplizierter, zumal Diskurs eine Analysekategorie von unterschiedlichen Wissenschaften (z. B. Soziologie, Linguistik, Literaturwissenschaft, Anthropologie usw.) bildet und sein Verständnis in Abhängigkeit von einer jeweiligen Disziplin variiert. Auch im Rahmen einer Disziplin, wie z. B. der Sprachwissenschaft, die sich im Fokus der Überlegungen befindet, gibt es vielfältige Sichtweisen auf den Diskurs. In diesem Beitrag steht im Zentrum die 2020 erschienene Monographie von Czachur, die darauf abzielt, die Diskurslinguistik als ein Forschungsprogramm zu entwickeln, das einen integrierenden Charakter hat. In seinen Ausführungen konzentriert sich Czachur darauf zu zeigen, wie sich die Linguistik auf die Kategorie des Diskurses vorbereitet hat, indem er sich auf ausgewählte Sprachforscher und Sprachphilosophen fokussiert und ihre Sprachmodellierungen präsentiert sowie die Leistungen des Strukturalismus und den Prozess seiner Überwindung bespricht. Vor diesem Hintergrund wird der Diskurs als Forschungsgegenstand dargestellt. In diesem Kontext werden die Annahmen von Michel Foucault diskutiert. Im Weiteren präsentiert der Autor auch ausgewählte Ansätze zur Diskursanalyse (darunter diesen von Jäger, Witosz, Spitzmüller/Warnke und Piekot) und zeigt, was die Forscher mit ihren Konzepten bezweckt haben und wie sie den Diskurs für ihre eigenen Forschungsziele auffassen. Dem folgt die Vorstellung der Diskurslinguistik als eines integrierenden Forschungsprogramms. Dabei wird über theoretische und methodologische Annahmen reflektiert und es wird eine Fallstudie, in der die erarbeitete Forschungsprozedur verwendet wird, präsentiert. Die Monographie bringt neue und interessante Erkenntnisse und stellt ein neues, methodologisch und theoretisch fundiertes Programm der Diskurslinguistik.

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