• Linguistische Treffen in Wrocław •

ISSN: 2084-3062 • e-ISSN: 2657-5647 • DOI: 10.23817/lingtreff • Absprungrate: 36% (2024)

Bildung und Gebrauch der deutschen und polnischen Toponyme und Probleme bei deren gegenseitiger Wiedergabe / German and Polish Toponyms – Creation, Use and Translation Issues)

Ewa Wojaczek, Universität Gdańsk (ORCID: 0000-0003-3170-8055)

DOI: 10.23817/lingtreff.21-17 (online zugänglich: 2022-07-06)

S. 311–327

Schlüsselwörter: deutsch, polnisch, Toponyme, Übersetzungsprobleme

Jeder Übersetzer steht sehr oft vor dem Problem der Übersetzbarkeit der Eigennamen, zu denen u. a. Toponyme (d. h. Choronyme, eigentliche Toponyme, Urbonyme, Hydronyme und Oronyme) als geographische Eigennamen gehören. Deutsche und polnische Toponyme unterscheiden sich voneinander bezüglich deren Genus und Numerus sowie Rechtschreibung und Reihenfolge deren Bestandteile. Viele Unterschiede bei der Bildung der Toponyme im Deutschen und Polnischen ergeben sich aus der unterschiedlichen Weltanschauung in beiden Sprachgemeinschaften. Bei der Übersetzung dieser lexikalischen Einheiten muss man deshalb zuerst überlegen, ob sie sich überhaupt übersetzen lassen, und wenn schon, dann nach welchen Kriterien dies erfolgen soll. Die (Un)Übersetzbarkeit von Toponymen ist nämlich häufig stark kulturell, historisch bzw. politisch und natürlich rein topographisch motiviert, was in dem vorliegenden Beitrag am Beispiel der ausgewählten polnischen und deutschen Gruppen von geographischen Namen dargestellt wird. In den offiziellen Dokumenten, wo das Kriterium der sprachlichen Verständlichkeit eine entscheidende Rolle spielt, werden im Prinzip fremdsprachige Äquivalente der Toponyme verwendet, soweit es sie überhaupt gibt. Manche Toponyme müssen bei deren Wiedergabe aus historischen Gründen zwecks ihrer Begriffsdeutung oder Präzisierung gewissen Änderungen unterliegen. Landes- und kulturspezifische Toponyme, die keine Äquivalente in einer fremden Sprache haben, bleiben dagegen in der Regel unverändert in ihrer Originalform in den übersetzten Texten. Bei deren Wiedergabe werden meistens fremdsprachige Gattungsbezeichnungen hinzugefügt.

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