Markennamen als sprachliche und kulturelle Identitätsträger / Brand Names and Cultural Identity: A Short Overview)
DOI: 10.23817/lingtreff.22-5 (online zugänglich: 2023-01-23)
S. 73–86
Schlüsselwörter: Marke, Markenname, Foreign Language Display, Country-of-origin
Markennamen spielen für Unternehmen eine besonders wichtige Rolle: sie sind zugleich Träger und Garant des Markenwertes. Trotz ihres besonderen Status im Markenmanagement, und obwohl die Anzahl von Markennamen weltweit auf mehr als 43 Millionen (!) geschätzt wird, sind Markennamen ein kaum erforschtes Gebiet der Linguistik. Markennamen werden jedoch oft im Marketingkontext erforscht: dabei wird die Wirkungsweise von Markennamen analysiert und Vorschlagskataloge für „gute“ und „schlechte“ Markennamen werden erschaffen. Markennamen sind jedoch auch Teil der Sprache und somit mit linguistischen Methoden erforschbar. Als Teil der Sprache sind Markennamen Identitätsträger einer Kultur: durch sie kann nicht nur eine bestimmte Kultur, sondern teilweise sogar eine bestimmte historische Epoche identifiziert werden. Diese identitätstragende Funktion wird auch von Unternehmen erkannt: oft erschaffen und nutzen sie Markennamen, um die Marke bewusst mit einer bestimmten Kultur zu verbinden. In dem vorliegenden Beitrag werden diese identitätsgebenden und -tragenden Spezifika von Markennamen analysiert: von den Möglichkeiten der Vermittlung des Country-of-origin von Markennamen über die Benutzung des sogenannten Foreign Language Displays bis hin zur Übersetzung von Markennamen. Im Beitrag wird gezeigt, dass das Verbinden eines Markennamens mit einer Kultur durch verschiedene sprachliche und nichtsprachliche Mittel erfolgen kann. Markennamen können somit besser in interdisziplinäre linguistische Forschung eingebunden werden; auch mit dem Ziel, neue Berufsperspektiven für (angehende) Linguisten aufzuzeigen.