Polnische Nasalvokale, grafisch geschrieben als <ę> und <ą>. Eine Vielzahl von Studien zur auditiven, artikulatorischen und akustischen Phonetik / Polish Nasal Vowels Written Graphically as <ę> and <ą>. A Variety of Studies on Auditive, Articulatory and Acoustic Phonetics)
DOI: 10.23817/lingtreff.26-22 (online zugänglich: 2025-02-02)
S. 369–387
Schlüsselwörter: nasale Vokale, Nasalität, experimentelle Techniken, auditive Forschung, akustische Forschung, artikulatorische Forschung
In diesem Artikel wird der Versuch unternommen, die wichtigsten polnische und weltweite Forschung zur Nasalität von Vokalen zusammenzufassen und darzustellen. Der Artikel zeigt die Vielfalt der über Jahrzehnte durchgeführten Studien zur Beschreibung von Nasallauten, einschließlich der polnischen Nasalvokale, die grafisch als <ę> und <ą> geschrieben werden. Nasalvokale gehören zu den Lauten, die in Bezug auf die Artikulation komplex sind. Die interdisziplinären Studien wurden sowohl von Linguisten (Phonetikern, Phonologen) als auch von Vertretern anderer wissenschaftlicher Disziplinen wie Medizinern, Physiologen und Physikern durchgeführt. Aufgrund des interdisziplinären Charakters der durchgeführten Forschungen waren die Forschungstechniken und -methoden äußerst vielfältig. Dazu gehörten in chronologischer Reihenfolge die Palatographie, die Kymographie, die Labiographie, die Elektromyographie, die faseroptische Endoskopie, die Radiographie, die elektromagnetische Resonanztomographie (MRI), die Ultraschallographie, das Velotrace-Gerät, der Röntgenmikrostrahl, die elektromagnetische Artikulation und die Nazometrie. Ein bedeutender Teil der Forschung wurde den auditiven Studien bei erwachsenen und kindlichen Sprechern gewidmet. Die Forschung zu Nasalvokalen zielt darauf ab, ein umfassenderes Verständnis der Muskeln zu gewinnen, die die Aktivität des weichen Gaumens und der Rachenwand steuern. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der velar-pharyngealen Bewegungen, der aerodynamischen Bedingungen, die durch verschiedene Artikulatorbewegungen entstehen, sowie der akustischen Konsequenzen und ihrer Wirkung auf den Hörer. Moderne Instrumentaltechniken erweisen sich als äußerst wertvoll für die Nasalitätsforschung, jedoch ist die Stichprobe relativ klein. Auditive Untersuchungen könnten daher eine wertvolle Ergänzung experimenteller Studien darstellen.