Bukowina als Beispiel mitteleuropäischer Sprachkontakte / Bucovina as an Example of Central European Linguistic Contacts)
DOI: 10.23817/lingtreff.27-36 (online zugänglich: 2025-06-25)
S. 533–538
Schlüsselwörter: Bukowina, Sprachkontakte, Dialekte des Polnischen, Soziolinguistik, Lexik
Im folgenden Rezensionsbeitrag wird die 2024 erschienene Monographie von Helena Krasowska „Polish Highlanders in Carpathian Bucovina. A Sociolinguistic and Lexical Study“ besprochen, die auf die 2006 veröffentlichte polnischsprachige Version zurückgeht, sie aber aktualisiert und ergänzt. Die Hauptidee der Publikation ist die Analyse der Sprachkontakte in einer multiethnischen und multilingualen mitteleuropäischen Region: Bukowina. Das heutige Bukowina ist in zwei Staaten verteilt: der nördliche Teil der Region liegt in der Ukraine, der südliche in Rumänien. Außer Ukrainisch und Rumänisch waren geschichtlich auch Deutsch und Russisch dort präsent. Bis heute ist auch Polnisch als Minderheitssprache ein integraler Teil der Sprachlandschaft Bukowinas sowohl in der Ukraine als auch in Rumänien. In den ersteren Kapiteln stellt die Autorin Geschichte der Region dar und beschäftigt sich mit den Migrationsprozessen, die das gegenwärtige ethnische und sprachliche Bild des Territoriums determinieren. Die Autorin untersucht die polnischen Dialekte in sechs Dörfern – drei ukrainischen (Stara Huta, Terebleche und Niyhni Petrivtsi) und drei rumänischen (Soloneţu Nou, Pleşa und Poiana Micului). Die Analysen werden aus der soziolinguistischen Perspektive geführt, es werden funktionale Verwendungsbereiche des dortigen Polnischen beobachtet. Im separaten Kapitel wird das lexikalische Dialektmaterial (inklusive phonetischer und morphologischer Anmerkungen) gründlich untersucht und dargestellt. Es wird auch die Typologie sprachlicher Kontakte des polnischen mit anderen Sprachen in Bukowina vorgeschlagen.