Schimpfwörter in der ersten Folge der Netflix-Erwachsenenanimation „BoJack Horseman“. Eine korpusgestützte Studie / Swear Words in Netflix‘s Adult Animation „BoJack Horseman“ Season 1. A Corpus-Assisted Study)
DOI: 10.23817/lingtreff.24-17 (online zugänglich: 2024-01-24)
S. 255–264
Schlüsselwörter: Schimpfwörter, Fernsehsendung, Korpuslinguistik, BoJack Horseman
Diese Studie ist aus der Erforschung des telecinematischen Diskurses und der Korpuslinguistik hervorgegangen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine sozialpragmatische Analyse von Schimpfwörtern in den Dialogen der Staffel 1 der TV-Show „BoJack Horseman“ auf der Grundlage des vom Autor erstellten und zusammengestellten Bojack Horseman Corpus zu liefern. Lemmas wie crap, fuck, shit, damn, ass, dick, bitch und suck werden ebenso analysiert wie ihre grammatikalischen Formen und Funktionen, denen sie dienen. Die Ergebnisse verdeutlichen die Bedeutung der Schimpfwörter der Showautoren und decken den soziopragmatischen Aspekt der Verbreitung von Schimpfwörtern in dieser speziellen TV-Show auf. Die Sprache, die von den Charakteren der Show verwendet wird, stellt zu einem gewissen Grad Gespräche aus dem wirklichen Leben dar, und die Obszönitäten darin werden gleichermaßen verwendet. Die Schimpfwörter in den Dialogen funktionieren als: ein Ventil für extreme Emotionen, eine Form der Katharsis oder eine zusätzliche Betonung, die der Äußerung hinzugefügt wird. Die Anstößigkeit von Obszönitäten in „BoJack Horseman“ wird als mild und moderat beschrieben, aber die Schimpfwörter kommen in fast jeder Folge der Show vor. Sie werden jedoch nicht nur verwendet, um eine negative Wirkung zu erzielen (z. B. eine Beleidigung oder Provokation), sondern auch um positive Informationen zu vermitteln (das Gefühl der sozialen Bindung oder Kameradschaft).