• Linguistische Treffen in Wrocław •

ISSN: 2084-3062 • e-ISSN: 2657-5647 • DOI: 10.23817/lingtreff • Absprungrate: 35% (2022)

Texte, die in der Zeitschrift „Linguistische Treffen in Wrocław“ veröffentlicht werden, stehen allen Nutzern im Open Access auf Grund der Lizenz CC BY-SA zur Verfügung.

Linguistische Treffen in Wrocław

Heft 15 (2019): I

Herausgegeben von: Iwona Bartoszewicz (Univeristät Wrocław), Joanna Szczęk (Universität Wrocław), Artur Tworek (Univeristät Wrocław)

Inhalt
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Satzzeichenitis (?!?) ovvero „Nichts ist mir zu klein…“ – Allererste Notizelchen1 zur Qualitätseinschätzung von Übersetzungen über die Zeichensetzung in grafisch kodierten Texten (Arno Schmidts) / Punctuationese (?!?) ovvero “Nothing Is Too Small For Me…” – Some Preliminary Jottings Concerning Quality Assessment of Translations Through Punctuation in Graphically Coded Texts (by Arno Schmidt)

Bernd G. Bauske, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (ORCID: 0000-0003-4914-5465)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-1 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Arno Schmidt, Zeichensetzung, Übersetzung(en), Auszeichnungen, Gelehrtenrepublik, Aus_dem_Leben_eines_Fauns, Übersetzungsqualität

Der Beitrag versucht an Minimalelementen Übersetzungsqualität festzumachen. Bei Arno Schmidt bietet sich dafür die Zeichensetzung an, da diese in seinen Texten ein konstitutives Element darstellt, das in seiner Komplexität über Standard und Mainstream weit hinausgeht.

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Vom Fachlexem zum Unwort. Perspektive der Betrachtung. Perspektive der Erkenntnis / From the technical term to the non-word. Perspective of viewing. Epistemological perspective

Paweł Bąk, Universität Rzeszów (ORCID: 0000-0002-7951-6477)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-2 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Fachdiskurs, Erkenntnisperspektive, Framing, Profilierung

Im Beitrag werden Probleme der Profilierung und der Erkenntnisperspektive in wirtschaftsdeutschen Diskursen besprochen. Es werden neuere Belege aus der fachexternen Wirtschaftspresse („Manager-Magazin”) angeführt. In Diskursen werden oft sprachliche Operationen eingesetzt, durch die dieselben Sachverhalte eine andere Wertung und andere Bedeutung erfahren. Durch Umdeutungen und Framing werden Profilierungen realisiert. Dieselben Entitäten erscheinen dann in verschiedenen Medien in verschiedener Form. Dies ermöglicht den Autoren von Diskursen eine Wirklichkeit zu konstruieren.

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Abtönungspartikeln und ihre Funktionen / Modal Particles and Their Functions

Rano Begmatova, Usbekische Staatliche Weltsprachenuniversität, Taschkent

DOI: 10.23817/lingtreff.15-3 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Grammatik, Partikeln, Abtönungspartikeln, Funktionen, Emotion

Abtönungspartikeln weisen im Gegensatz zu anderen Funktionswörtern wie Artikel, Präpositionen und Konjunktionen mehrere Besonderheiten auf, womit verschiedene Schwierigkeiten verbunden sind. Im Folgenden werden Abtönungspartikeln in Bezug auf die Terminologie und unterschiedliche Definitionen beschrieben. Im zweiten Teil werden die Relevanz der Abtönungspartikeln besprochen, sowie ihre Funktionen gezeigt. Abtönungspartikeln kommen vor allem in der gesprochenen Sprache vor und werden immer wichtiger. Nach der Analyse können wir feststellen, dass diese Arten von Wörtern in grammatischen und linguistischen Lehrbüchern einen eher marginalen Stellenwert haben. Daher ist es unbedingt erforderlich, eine gemeinsame Terminologie für Abtönungspartikeln zu erarbeiten, obwohl dies möglicherweise keine leichte Aufgabe ist.

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Deutsch und seine didaktische Anziehungskraft / The German Language and Its Didactic Attraction

Richard Brunner, Universität Ulm, Neu-Ulm (ORCID: 0000-0003-1436-7404)
Astrid Brunner, Neu-Ulm (ORCID: 0000-0003-0680-4352)
Oleksandr Bilous, Zentralukrainische Staatliche Pädagogische Wolodymyr-Wynnytschenko-Universität, Kropywnyzkyj (ORCID: 0000-0002-9574-4402)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-4 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: didaktische Anziehungskraft, Deutsch, Globalisierung, kultureller Einfluss, Verständigung, europäischer Kontext

Die deutsche Sprache ist vor allem eine europäische Sprache; ihre Zukunft entscheidet sich in Europa, denn hier hat sie ihren Schwerpunkt. Sie wurde nicht durch Kolonialismus in der Welt verbreitet. Doch übertrifft sie in Europa nach der Zahl der Muttersprachler (95 Mio. in Europa, 120 Mio. erdeweit) und der Zahl der Staaten (7), in denen sie Amtssprache ist. Wenn wir über die deutsche Sprache im europäischen Kontext reden, fällt uns der mittlerweile auf der ganzen Welt gebräuchliche Ausdruck Globalisierung ein. Wir denken dabei in der Regel an Prozesse ökonomischer und ökologischer Verflechtungen, wir denken an die Öffnung von Märkten und Grenzen, an die wachsende Integration von Nationalstaaten durch den wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Austausch, wir denken an politische Konfigurationen, an den technologischen Fortschritt und die kulturellen Einflüsse, aber auch an die globale Verbreitung von Ideen und Überzeugungen auf Deutsch und an seine Anziehungskraft bei seinem Erlernen.

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Der deutsche Rap – das Sprachrohr der deutschen Minderheiten oder eine Rechtfertigung der mangelhaften Sprachkenntnisse? / German rap – The Mouthpiece of German Minorities or a Justification for Poor Language Skills?

Małgorzata Derecka, Warmia und Mazury-Universität, Olsztyn (ORCID: 0000-0002-4971-5782)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-5 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Patchworkdeutsch, Mehrsprachigkeit, HipHop, Identität

Der vorliegende Beitrag ist ein Teil einer umfassenden Studie über die moderne Patchworksprache im deutschen Rap. Gegenstand der Untersuchung sind die Songtexte von Haftbefehl, Kollegah und Bushido, den deutschen Rappern mit Migrationshintergrund. Neben den typischen sozialen Problemen werden von ihnen auch Drogenkonsum, Gewalt oder Stadtleben angesprochen, was gerade für den Gangsta-Rap typisch ist. Das, was in ihren Songs eine besondere Aufmerksamkeit verdient, ist ihr puzzleartiges Spiel mit der Sprache. Diese besondere Mischung von Sprachen, Dialekten, Umgangssprache, Neubildungen oder Abkürzungen scheint ein Code zur Verschiebung der inneren mentalen Grenze zu sein, zu einer in der übertragenen Bedeutung verstandenen Eroberung der neuen Welten von Menschen mit gespaltener Seele, die emotional zwischen der alten und der neuen Heimat schweben. Die Sprachebene von Hip-Hop kann mit ihren oft in brutaler und vulgärer Weise ausgedrückten Sprachmitteln eine Art Überbrückung der Entfremdung sein.

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Die Diskursivität in der Übersetzung: Sinn, Gebrauch und Relevanz / Discursivity in Translation: Meaning, Use and Relevance

Margarete Flöter-Durr, Universität Strasbourg (ORCID: 0000-0003-4667-9277)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-6 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Übersetzung, Sinn, Interpretation, Gebrauch, Relevanz, Diskurs, Diskursivität

Die Korpuslinguistik und die logisch-positivistische Auffassung von der Bedeutung haben dazu geführt, dass die Frage nach dem Sinn und dessen Konstitution von der klassischen Linguistik geflissentlich übergangen werden. Da die Übersetzung aber Texte und somit auch Diskurse zum Gegenstand hat, wird die Sinnkonstitution zur zentralen Problematik der übersetzerischen Tätigkeit. Der vorliegende Artikel befasst sich mit dem diskursiven Charakter der Übersetzung und mit dem Paradigmenwechsel, der für den Übergang von der Transcodierung zur Dynamik der Sprache und der Konstitution von Sinn in praxeologischen Kontexten erforderlich ist. Der Zusammenhang zwischen dem Mechanismus der Sinnkonstitution und dem durch die Regeln der Grammatik gezogenen Grenzen einer Sprache wird anhand der Begriffe der Relevanz und des Gebrauchs erläutert.

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Sprachliche Besonderheiten der modernen deutschsprachigen E-Mail-Kommunikation / The Linguistic Properties of Modern German-Speaking E-mail-Communication

Julija Gorpennikova, Südliche Föderale Universität, Rostow am Don (ORCID: 0000-0003-2975-0174)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-7 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Sprechakt, Entschuldigung, Linguokultur, sprachliche Besonderheiten, Geschäftskommunikation

Der Beitrag zielt darauf ab, die Formen der Entschuldigung in der deutschen Sprachkultur zu analysieren. Es werden Definitionen der Entschuldigung in deutscher Sprache geprüft. Wir untersuchen die sprachlichen Eigenschaften der Entschuldigung und geben ihr Diapason. Die am häufigsten verwendeten Beispiele für Entschuldigungen werden in der Studie angegeben. Die Nutzungsstatik von Entschuldigung und Verzeihung wird dort zur Verfügung gestellt; überdies wird die Verwendung der Entschuldigung in der deutschen Sprachkultur erklärt.

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Aspekte einer Perzeptiven Varietätenlinguistik am Beispiel der Sprechergemeinschaft von Jerez de la Frontera: Subjektive Dialektgrenzen im südwestandalusischen Spanisch / Aspects of Perceptual Variety Linguistics Adapted to the Jerez Speech Community: Subjective Dialect Boundaries in Southwestern Andalusian Spanish

Jannis Harjus, Universität Innsbruck (ORCID: 0000-0001-5150-6106)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-8 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Perzeptiven Varietätenlinguistik, südwestliches Andalusien, Jerezano

Der Beitrag analysiert metalinguistisches Wissen von Jerezano-Sprecherinnen über die Variation in der südwestlichen andalusischen Dialektzone. Anhand der paradigmatischen Ideen der Perzeptiven Varietätenlinguistik werden metalinguistische Repräsentationen hinsichtlich einer phonischen Norm im südwestlichen Andalusien untersucht, die vom nationalen Standard des europäischen Spanisch abweichen könnte. Die Ergebnisse zeigen eine klare Trennung zwischen einer Ceceo (Jerez und ländliches Cádiz) und einer Seseo-Zone (Sevilla-Stadt und Cádiz-Stadt). Damit glauben die Sprecherinnen, dass es keine vom europäischen Standard abweichende Regionalnorm in ihrer lokalen Sprechergemeinschaft bestünde, die auf dem Seseo Sevillas basiere.

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...und wenn die Sprache einmal gebührend abgegrenzt wird? / Suppose the language were already well delimited...

Tomáš Hoskovec, Prag (ORCID: 0000-0002-1207-5582)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-9 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Sprache, Sprachforschung, Sprachwissenschaft, Sprachzeichen, Wilhelm von Humboldt, Ferdinand de Saussure, Strukturalismus, funktionaler Strukturalismus, Ganzheitsphilologie, Semiologie, neue Prager Thesen (2016), Prager Zentrum des funktionalen Strukturalismus, Prager Linguistenkreis

Die gegenwärtige Manie, stets neue Zweige der Sprachwissenschaft zu erdenken, hinter der am öftesten lauter vergebliche Hoffnungen stecken, eine Forschungsstelle gegründet zu erhalten, verhindert die Sprachwissenschaftler am Anerkennen, dass ihre Wissenschaft seit zweihundert Jahren (d. h. seit Wilhelm von Humboldt, aber nicht früher) einen klar abgegrenzten Gegenstand, und seit einhundert Jahren (d. h. seit Ferdinand de Saussure) éine adäquat anzuwendende Methode hat, worauf die Linguistik als eine und untrennbare gebaut werden soll. Die einzige empirische Gegebenheit der Sprachforschung, die mit dem Forschungsobjekt nie verwechselt werden darf, sind die Sprechhandlungen, die immer als konkrete sozial genormte und kulturell-historisch verankerte Ereignisse sprachlicher Kommunikation betrachtet werden müssen. Der eigentliche Gegenstand der Linguistik, also die Sprache selbst, ist dann die Potentialität solcher Sprechhandlungen, welche Potentialität zweierlei, wechselseitig komplementär aufzufassen ist: als abstraktes System und als gesellschaftliche Institution. Das System sowie die Institution „Sprache“ sind letzten Endes komplexe Strukturen von sozialen Normen. Die grundsätzliche Einheit, mit der die Sprache wissenschaftlich beschrieben und dargelegt werden soll, ist das Saussure’sche Zeichen, dessen Tragweite und adäquate Anwendung neu durchdacht werden müssen. Als Plattform dazu dienen nun auch die Prager Thesen 2016.

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Etykietowanie wartościujące w polskim dyskursie politycznym (na przykładzie retoryki partii Prawo i Sprawiedliwość) / Bewertendes Etikettieren im polnischen politischen Diskurs (am Beispiel der Rhetorik der Partei Recht und Gerechtigkeit) / Evaluative Labelling in Polish Political Discourse (Taking the Rhetoric of the Law and Justice Party as an Example)

Mariusz Jakosz, Schlesische Universität in Katowice (ORCID: 0000-0001-9606-679X)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-10 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: politischer Diskurs, Etikettieren, Bewerten, Abwertung

Sprache ist ein Werkzeug, das neben der Informationsfunktion auch ein Träger von Emotionen und Werten ist. Dabei ist das Bewerten ein inhärentes Element des politischen Diskurses. In fast jeder Kommunikation erklären Politiker eigene Werte mit entsprechender Wertehierarchie, bewerten ihre Gegner und die sozial-politische Situation, geben Urteile ab und veranlassen die Empfänger dazu, diese zu akzeptieren. Den Gegenstand der Analyse in diesem Beitrag bilden Äußerungen ausgewählter Politiker der polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit, die durch einen radikalen Wortschatz klare und emotionale Botschaften konstruierten, wodurch sie in der öffentlichen Meinung eine breitere Resonanz finden konnten. Die Analyse der Politikeräußerungen und der von ihnen verwendeten sprachlichen Mittel ermöglicht es, die aktuelle politische Kultur zu beschreiben sowie die Handlungsmotive, Argumentationsstrategien der Regierungspartei und die von ihr stigmatisierten Merkmale der Oppositionspolitiker zu entdecken.

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Zu Typen und Funktionen von Bildern in der Regenbogenpresse / On the Types and Functions of Images in Glossy Magazines

Marcelina Kałasznik, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0003-2713-5880)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-11 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Regenbogenpresse, Bild, Sprache-Bild-Beziehungen

Bildern kommt eine beträchtliche Rolle sowohl in der Alltagskommunikation als auch in medialen Texten zu. In diesem Beitrag stehen ausgewählte Typen von Bildern und ihre Relationen mit dem Text im Vordergrund, wobei das Korpus der Untersuchung Pressetexte aus deutschen Titeln der Regenbogenpresse bildet. Dabei wird davon ausgegangen, dass Bilder als eine Kommunikationsform in gewisser Hinsicht eindeutiger und auch bequemer sind sowie sich durch eine größere informativ-persuasive und visuelle Kraft als Wörter und Texte kennzeichnen. In der Studie wird die Regenbogenpresse auf die Präsenz und Verwendung von Bildern hin untersucht.

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Maschinelle Übersetzung – Grenzen und Möglichkeiten / Machine Translation – Boundaries and Capabilities

Grażyna Łopuszańska, Universität Gdańsk (ORCID: 0000-0002-8048-7431)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-12 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Kommunikation, maschinelle Übersetzung, Translatica, Google Translate

Die maschinelle Übersetzung, die die sofortige Übersetzung großer Textmengen ermöglicht, wird zu einem äußerst wertvollen Werkzeug für eine schnelle Kommunikation. Der vorliegende Beitrag beschreibt die Probleme, die bei der maschinellen Übersetzung auftauchen, und Versuche, diese zu lösen.

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Multisegmentale Kurzwörter in öffentlichen Texten / Multisegmental Short Forms in Public Texts

Márta Murányi-Zagyvai, Károly-Eszterházy-Universität (ORCID: 0000-0002-5970-2539)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-13 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Kurzwörter, Buchstabenkurzwörter, öffentliche Texte, politische Reden, Motive der Kurzwortverwendung

Multisegmentale Kurzwörter (vor allem Buchstabenkurzwörter) sind unentbehrliche Bestandteile von öffentlichen Texten. Bezeichnungen von Parteien, Organisationen, Institutionen usw. erscheinen im Allgemeinen in der Kurzform. Aber nicht immer. Wodurch wird die Wahl zwischen Kurzform und Langform in Reden an die Öffentlichkeit, in Wortmeldungen im Parlament usw. beeinflusst? Ist das nur eine Frage der praktischen Kürze? Höchstwahrscheinlich nicht. Der Kurzwortgebrauch wird durch einen Komplex von mehreren Aspekten motiviert, von denen im Beitrag nur einer, die Sympathie, die Zuneigung (wie z. B. die politische Nähe) untersucht wird. Es wird versucht, auch der Frage nachzugehen, ob die diesbezüglichen Motive der Kurzwortverwendung sprachgebunden sind.

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Wie weit ist es vom Harz ins Riesengebirge? / How Far is it from the Harz to the Giant Mountains?

Jan Pacholski, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0001-8108-678X)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-14 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Brocken, Harz, Literatur, Riesengebirge, Schneekoppe

Der Harz, der höchste Gebirgszug Norddeutschlands, ist eine Region von großer Bedeutung für deutsche Kultur. Bereits im Mittelalter entwickelte sich hier der Bergbau, mit der Zeit tauchten am Fuße des Gebirges Kurorte und Bäder, die Gipfel und Täler begannen Sommerfrischler und Touristen zu bevölkern. Unter den letztgenannten gab es zahlreiche namhafte Schriftsteller aus Deutschland (z. B. J. W. von Goethe, H. Heine und Th. Fontane) und aus dem Ausland (z. B. H. Ch. Andersen), die den Harz besuchten. Als das höchste Gebirge Böhmens und Schlesiens (seinerzeit auch des Königreiches Preußen) wurde das Riesengebirge (Karkonosze / Krkonoše) als eine natürliche Grenze zwischen diesen beiden benachbarten Regionen wahrgenommen, es war auch ein Objekt der Beschreibung von gelehrten Reiseberichterstattern – von den ältesten im Spätmittelalter zu den unvergleichbar bedeutenderen in der Frühen Neuzeit und Aufklärung. Dieser Aufsatz beschäftigt sich mit dem Vergleich von Kultur und Literatur des Harzes und des Riesengebirges.

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Marketing Web Writing und Rhetorik / Marketing Web Writing and Rhetoric

Elżbieta Pawlak-Hejno, Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin (ORCID: 0000-0003-4731-363X)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-15 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Web-Schreiben, Überzeugungsarbeit, rhetorische Instrumente, Memoria

Ziel dieses Beitrags ist es, die Nützlichkeit von rhetorischen Instrumenten für die Analyse von im Internet veröffentlichten Marketingtexten zu zeigen und die Phänomene zu skizzieren, die aus der Sicht eines Pädagogen und eines Rhetorik-Forschers im diskutierten Bereich interessant sind. Wenn man auf die Frage antworten will, wie Ars Rhetorica heutzutage in der Kommunikation benutzt oder überbeansprucht wird, kann man feststellen, dass sie definitiv unterbraucht ist. Die relativ neuen Kommunikationsbereiche wie Marketing oder Web-Schreiben folgen in der Praxis vielen rhetorischen Richtlinien. Gleichwohl ist hervorzuheben, dass die Einbeziehung von Rhetorik als Theorie und Praxis in die Ausbildung im Bereich neuer kommunikationsbezogener Bereiche dazu beiträgt, das Bewusstsein eines überzeugenden Kommunikationsteilnehmers sowohl als Verfasser als auch als Adressat von Nachrichten zu stärken. Rhetorik stellt dem Autor verschiedene Instrumente zur Verfügung, die die Überzeugung, den Aufbau einer Gemeinschaft oder die Herstellung der eigenen Glaubwürdigkeit erleichtern. Vor allem aber lehrt die Rhetorik, wie man Gedanken und Bedeutungen ausdrückt, damit der Mensch zusammen mit einem System von Werten und Überzeugungen immer noch im Mittelpunkt der Kommunikation steht. Die Autorin ist überzeugt, dass Didaktik und Praxis der Rhetorik für die menschzentrierte Kommunikation unverzichtbar sind.

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Gewalt-Lexik und Gewalt-Diskurse in reichsbürgerlichen Texten / Lexis and Discourses of Violence in Texts of the Reich Citizens

Georg Schuppener, Universität der Heiligen Kyrill und Method in Trnava (ORCID: 0000-0002-8945-4601)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-16 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Reichsbürger, Lexik, Diskurs, Politolinguistik, Gewalt

Reichsbürger bestreiten die staatliche Existenz der Bundesrepublik Deutschland. In der jüngeren Vergangenheit ist diese politische Gruppe immer wieder mit Straftaten aufgefallen. Der Beitrag untersucht, ob sich die Gewaltaffinität der Reichsbürger auch in ihren Texten nachweisen lässt. Dazu wird auf der Grundlage eines Korpus von reichsbürgerlichen Internet-Texten Gewalt-Lexik identifiziert. Ferner werden diese Texte auf charakteristische Diskurse hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass Gewalt-Diskurse eine wichtige Rolle für die reichsbürgerliche Identitätsstiftung spielen. Zugleich kann man aber auch feststellen, dass der Schwerpunkt für die Reichsbürger dabei auf der eigenen Opferperspektive liegt, während die Heraushebung der eigenen Gewaltbereitschaft eine eher untergeordnete Rolle spielt.

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Schreckbilder des Terrorismus am Beispiel der ausgewählten multimodalen Kommunikaten / Terrifying Images of Terrorism Exemplified by Multimodal Messages

Katarzyna Siewert-Kowalkowska, Kazimierz-Wielki-Universität in Bydgoszcz (ORCID: 0000-0002-0576-8612)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-17 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: multimodales Kommunikat, Sprache-Bild-Text, Multimodalität, Schreckbilder, Terrorismus

Der vorliegende Beitrag konzentriert sich auf die Frage, wie das Phänomen Terrorismus in Form schrecklicher Bilder vermittelt wird und welche Motive und Aspekte thematisiert werden. Das Korpus besteht aus multimodalen Kommunikationen, die mittels einer Internetsuche mit Hilfe der Suchmaschine Google ermittelt wurden. Unter multimodaler Kommunikation versteht man Kombinationen aus geschriebenen Texten und zweidimensionalen statischen Bildern, die zusammen mit anderen relevanten Modalitäten wie Typografie und Farbe den Empfang bestimmen. In der Analyse wird folgenden Fragen nachgegangen: Was wird gezeigt? Wie wird es gezeigt? Welche Funktionen haben Text und Bild sowie die multimodale Kommunikation insgesamt?

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Wo liegen die Grenzen der Hasssprache? Kommentare zum Anschlag in Manchester in sozialen Netzwerken in Deutschland, Dänemark und Polen / Where are the Borders of Hate Speech? Comments to Terrorist Attack in Machester Posted in Social Networks in Germany, Denmark and Poland

Michał Smułczyński, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0003-3699-4724)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-18 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Hasssprache, Hassrede, Facebook, quantitative Analyse, deutsch, dänisch, polnisch

Obwohl nach Marx/Weidacher (2014:91ff.) von keiner Internet-Sprache die Rede sein kann, ist leider die in Diskussionen und Kommentaren auf Facebook, Twitter oder Weblogs genutzte Sprache, oft gefüllt von beleidigenden, hassvollen Wörtern und Ausdrücken. Genau diese Art von Sprache wird als Hasssprache (auch Hassrede) genannt. Im folgenden Beitrag wird die Hasssprache am Beispiel von deutschen, dänischen und polnischen Facebook-Kommentaren zum Terroranschlag in Manchester (Mai 2017) analysiert. Es wurde eine qualitative Analyse durchgeführt, indem die Stellungnahmen in Bezug auf die dort vorkommenden Wörter und Wendungen, die in allen drei genannten Sprachen als beleidigend betrachtet werden, untersucht werden. Ich versuche dabei, folgende Fragen zu beantworten: Welche sprachlichen Mittel sind für die Kommentare charakteristisch? Sind irgendwelche von diesen Mitteln speziell bevorzugt? Welches Ziel möchten die Kommentierenden erreichen? Welche Inhaltsunterschiede lassen sich zwischen deutschen, dänischen und polnischen Kommentaren feststellen? Welche Aspekte des Inhalts berühren sie?

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Inwieweit sind Geschmacksbezeichnungen als figurativ einzustufen? – Eine Untersuchung auf der Basis des Deutschen und Polnischen / To what Extent Can Taste Descriptions Be Classified as Figurative? – The Case of German and Polish

Przemysław Staniewski, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0002-1903-6316)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-19 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Geschmackswahrnehmung, wörtliche Sprachverwendung, figurative Sprachverwendung, Geschmacksadjektive, Metonymie

Ziel des Beitrags ist festzustellen, welche Aspekte von Geschmackseindrücken auf wörtliche und welche auf figurative Art und Weise zum Ausdruck gebracht werden. Zunächst liegt die Aufmerksamkeit auf den philosophischen, erkenntnistheoretischen und neurophysiologischen Fragestellungen im gustatorischen Bereich. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass der Geschmackssinn auf zweierlei Art und Weise betrachtet werden kann: der Geschmack im engeren und im weiteren Sinne. Darauf folgt die Herausstellung des semantischen Rahmens für die gustatorische Wahrnehmung, wobei das Hauptaugenmerk auf die drei grundlegenden Wahrnehmungsparameter gelegt wird – die hedonische Valenz, Intensität und Qualität. Der empirische Teil zeigt auf der Basis der adjektivischen Kookkurrenzen mit den Lexemen Geschmack und smak in deutschen und polnischen Korpora, wie die oben genannten Parameter versprachlicht werden. Hier stellen sich in diesen drei Wahrnehmungsbereichen zusätzliche Untergruppen heraus.

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Zur textuellen Konstitution von Terminologie oder wie ein Fachwortschatz in einem Fachtext eingeführt wird / On the Textual Constitution of Terminology, or How Specialist Vocabulary is Deployed in Specialist Texts

Rafał Szubert, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0003-1367-1770)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-20 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Terminologie, Textuelle Konstitution von Terminologie, Fachsprachen, juristische Fachsprache, Semantik

In der bisherigen linguistischen Forschung ist die Analyse von Fachwörtern im Allgemeinen an einzelnen Fachwörtern bzw. Termini oder an ganzen Fachwortschätzen bzw. Terminologien orientiert. Im Rahmen dieser Forschung ist bislang ein wichtiger Aspekt fachlicher Lexik weitgehend unbeachtet geblieben: Das Problem der textuellen Konstitution von Terminologie – oder anders formuliert: die Frage, wie ein Fachwortschatz in einem Fachtext eingeführt wird. Meine Überlegungen werden mit Beispielen aus den Texten der Rechtswissenschaftler der historischen Rechtsschule des 19. Jahrhunderts illustriert.

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Aspekte der sprachlichen Interferenz zwischen Slowenisch und Deutsch / Aspects of Interlinguistic Interference between Slovene and German

Admira Ćosić, Universität Ljubljana (ORCID: 0000-0002-0546-6067)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-21 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Interferenz, deutsche Sprache, slowenische Sprache, kontrastive Analyse

Der Beitrag präsentiert Ergebnisse meiner Masterarbeit, die auf die Analyse der Einflüsse zwischen Slowenisch und Deutsch fokussierte. Den praktischen Teil widmete ich der Analyse der häufig vorkommenden Interferenzen auf morphematischen, lexikalisch-semantischen sowie auf der syntaktischen Ebene bei Bachelor- und Masterstudierenden, die im ersten Studienjahr an der Philosophischen Fakultät Ljubljana immatrikuliert waren. Die Ergebnisse der Analyse geben eine genaue Antwort darauf, inwieweit der Anteil der Interferenzfehler von dem Studiengang, dem Einfluss anderer Fremdsprachen sowie dem Erwerb des Deutschen in der Kindheit abhängig ist.

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Kiezdeutsch & Rinkebysvenska – Sprachliche Merkmale der multiethnischen Jugendsprache / Kiezdeutsch & Rinkebysvenska – Linguistic Characteristics of Multiethnic Youth Language

Miryam Diko, Universität Bukarest (ORCID: 0000-0001-8218-8825)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-22 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: multiethnische Jugendsprache, Multiethnolekt, Kiezdeutsch, Rinkebysvenska

In meinem Beitrag möchte ich die wichtigsten sprachlichen Merkmale der multiethnischen Jugendsprache in Deutschland und Schweden und die Hauptbereiche deren Anwendung beschreiben. Das Ziel dieser Präsentation ist also, darzustellen, wodurch sich Kiezdeutsch und Rinkebysvenska auf verschiedenen Sprachebenen auszeichnen. Damit wird versucht darzustellen, welche besonderen Merkmale für diese Varietät typisch sind und wie sie identifiziert werden können. Da die sprachlichen Merkmale solcher ethnisch geprägten sprachlichen Erscheinungen häufig als fehlerhaft, belastend, nicht korrekt betrachtet werden, weil sie sich von den Normen der Standardsprache sehr stark unterscheiden, nehme ich mir vor, eine positive Perspektive der Mehrsprachigkeitskonstellation zu schaffen, da diese als eine der Voraussetzungen gilt, unter denen sich die deutsche und die schwedische Sprache nicht nur entwickeln, sondern sogar bereichern können.

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Raumkategorien. Breslauer Architektur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Träger visueller Information / Spatial categories. Architecture as a bearer of visual information

Agata Gwizd-Leszczyńska, Niederschlesische Hochschule (ORCID: 0000-0001-7830-3595)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-23 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Proxemik, architektonisches Detail, Machtkunst

In meinem Beitrag möchte ich eine Überlegung über Platz und Bedeutung der Rhetorik als Werkzeug visueller Information in Anlehnung an die Proxemik-Theorie anstellen – einer Wissenschaft, die den Einfluss der räumlichen Verhältnisse auf den Menschen erforscht. Grundlage dieser Analyse bilden ausgewählte Gebäude in Wrocław, die sich durch ein einzigartiges architektonisches Detail auszeichnen, welches ein Lehrinstrument darstellt und zugleich sowohl die Funktion eines Symbols als auch einer Metapher erfüllt. Dieses Detail übermittelt wichtige gesellschaftliche Inhalte und nimmt am gesellschaftlichen Dialog teil. Dadurch, dass die Sprache der Architektur als Propagandawerkzeug genutzt wird, knüpft diese stellenweise an den Begriff der „Machtkunst“ an.

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Was sind ‘słowa książkowe’? Zur Definition von Wörterbuchqualifikatoren am Beispiel der Wörter mit dem Qualifikationsmerkmal ‘książk.’ in dem von Mieczysław Szymczak bearbeiteten Wörterbuch / What are ‘bookish’ words? About the need to specify dictionary labels on the example of książk.-words in the Polish Language Dictionary by Mieczysław Szymczak

Karolina Kompa, Universität Warschau (ORCID: 0000-0002-9079-5884)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-24 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Computerlinguistik, Qualifikatoren, Lexikographie, Wörterbücher

Der Beitrag soll die Relevanz des Konzeptes von Qualifikationsmerkmalen der Wörter in Wörterbüchern betonen. Diese Qualifikatoren pragmatischer Art sollten objektiviert werden. Eine Möglichkeit diesbezüglich bieten die PELCRA-Suchmaschine und die PROFIL-Funktion in NKJP (dt. Nationalem Korpus der polnischen Sprache), die eine Analyse der stilistischen Distribution der Treffer ermöglicht. Die Überlegungen betreffen die Recherchemöglichkeiten der Verwendung von statistischen und Computerwerkzeugen zur Überprüfung von Wörterbuchqualifikatoren. Die Methode wird anhand einer Stichprobe von 100 eindeutigen Wörtern getestet, die im Polnischsprachigen Wörterbuch von Mieczysław Szymczak als ‘książk.’ gekennzeichnet sind, weil es eines der mysteriösesten Qualifikationsmerkmale ist.

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Linguokognitive Aspekte der Vergleichsmodelle bei politischen Anthroponymen: Willy Brandt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder / Linguocognitive Aspects of Comparison Models with Political Anthroponyms: Willy Brandt, Helmut Kohl and Gerhard Schröder

Valerija Kulikova, Moskauer Staatliche Linguistische Universität (ORCID: 0000-0002-1590-8498)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-25 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Anthroponyme, Vergleichsmodelle, expliziter Vergleich, impliziter Vergleich

Eine der universellen Kategorien beim Konzeptualisieren der Umwelt ist der Vergleich. Obwohl sich der Prozess des Vegleichs in der Regel nach ähnlichen Modellen realisiert, die in den entsprechenden Spracheinheiten einen weiteren Ausdruck finden, kategorisiert jede Kultur die Welt anders. Notwendig sei dabei die Untersuchung von Anthroponymen. Darunter versteht man besondere Menschenbezeichnungen, d.h. Personeneigennamen oder eine Reihe von allen möglichen Variationen mit einem Namen. Anthroponyme können wie andere Spracheinheiten in Vergleichsmodellen verwendet werden und auf diese Weise liefern sie ein umfangreiches empirisches Material. Am Beispiel der politischen Anthroponyme Willy Brandt, Helmut Kohl und Gerhard Schröder werden Ergebnisse der Analyse von Vergleichsmodellen im politischen Diskurs präsentiert.

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Ist der schwarze Humor heute „Pop“? / Is black humor “pop” today?

Ekaterina Kuzovnikova, Pädagogische Staatliche Universität Moskau (ORCID: 0000-0001-5302-1217)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-26 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: schwarzer Humor, thematische Klassifikation, universelle Themen, kulturspezifische Themen

Im Beitrag wird das Thema Schwarzer Humor, im englischsprachigen Raum als black humor bezeichnet, aus interkultureller Perspektive betrachtet: Der Beitrag beschäftigt sich mit den Besonderheiten des deutschen schwarzen Humors am Beispiel seiner thematischen Klassifikation. Die Thematik des deutschsprachigen schwarzen Humors wird in zwei große Gruppen unterteilt: universelle und kulturspezifische Themen. Darüber hinaus wird ein Versuch unternommen zu ermitteln, welche kulturspezifischen Elemente in den humoristischen Texten für die Humorgenerierung bei Deutschen bedeutend sind.

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Credit crunch, spread i rating we włoskim języku ekonomii i finansów / Credit Crunch, Spread and Rating in Italian Language of Economics and Finance

Ramona Mankowska, Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń (ORCID: 0000-0002-7483-0838)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-27 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Englishisms, economics, specialised language

The starting point of discussion on foreign lexemes registered in consecustive editions of Italian dictionaries is the opinion about increasing number of Englishism formulated by Tullio de Mauro. The analysis covers terms used in the Italian language of economics and finance. Gian Luigi Beccaria, Gaetano Berruto, Alberto Sobrero and Maurizio Trifone understand this language as one of the specialised languages. Because of the numerous terms used in specialised discourse devoted to economics, I will narrow the discussion to: credit crunch, rating and spread. The presented Theory will be supported by examples derived from the specialised press. The corpus contains phrases found in Il sole 24 ore journal.

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Fußballsprache in den Live-Kommentaren – Vorschlag eines Glossars / Football Language in Live-commentaries – Glossary Draft

Petra Oboňová, Universität der Heiligen Kyrill und Method in Tyrnau (ORCID: 0000-0002-5119-3602)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-28 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Sprache, Fußball, Live-Kommentare, Glossar

Der Beitrag stellt eine linguistische Beschreibung des deutschen Wortschatzes der Fußballsprache dar. Es handelt sich um Lexik und Kollokationen, die mit dem Fußball im Zusammenhang stehen. Der Grund dafür ist, dass Fußball heutzutage der populärste Sport in Deutschland ist. Fußball schauen nicht nur die deutschen, sondern auch die ausländischen Zuschauer und in der Bundesliga oder anderen Ligen spielen auch die ausländischen Fußballspieler, die die deutsche Sprache und Fußballausdrücke als Fremdsprache lernen müssen. Die deutsche Sprache, so wie jede Sprache, hat ein System von kombinatorischen Regeln in der Lexik, das spezifisch, also idiosynkratisch ist. Deshalb ist selbstverständlich, dass die festen Wortverbindungen anders strukturiert sind, wie in den anderen Sprachen. Das Ziel des Beitrags ist, einen Vorschlag für ein Glossar der Kollokationen zu erfassen, das die Lexik und Kollokationen dieses Themas auf optimale Art und Weise abdeckt.

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Agentivität in menschlich-unpersönlichen Konstruktionen im Polnischen / Agentivity in Human Impersonal Constructions in Polish

Maria Katarzyna Prenner, Universität zu Köln (ORCID: 0000-0002-9729-0336)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-29 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Agentivität, Proto-Agens Merkmale, Akzeptabilität

Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit einer speziellen Art von unpersönlichen Konstruktionen im Polnischen. Die relevanten Konstruktionen enthalten ein demotiertes Subjekt mit einem reduzierten Grad an Referentialität und arbiträrer Interpretation. Konkret handelt es sich um die sogenannte -no/-to-Konstruktion, die Reflexivkonstruktion und die 3pl. Übereinkunft besteht darin, dass das implizite Subjekt obligatorisch als [+human] interpretiert wird, jedoch gibt es beträchtliche Unterschiede bei der Akzeptabilität bei verschiedenen Verben, auch wenn der Referent menschlich ist. Diese Unterschiede scheinen von der Agentivität des impliziten Subjekts abhängig zu sein, die durch die Verbsemantik motiviert wird. Ich beziehe mich auf Dowtys (1991) Hypothese, in welcher das Agens als eine prototypische Kategorie aufgefasst ist, die aus mehreren Merkmalen besteht.

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Język manipulacji w polityce holenderskiej na przykładzie wystąpień parlamentarnych Geerta Wildersa / Language of Manipulation in Dutch Politics. The Study of Parliamentary Speeches of Geert Wilders

Magda Serwadczak, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0001-6702-6182)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-30 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Manipulation, Politik, Rhetorisches Stilmittel, Wilders

Die Sprache gehört zu den imposantesten Werkzeugen in der Arbeit eines Politikers. Die präzise Verwendung einer Sprache und Kenntnis der Rhetorik-Grundsätze sind notwendig, um ein ausgefeiltes Image zu kreieren, eine politische Unterstützung zu gewinnen und an die Macht zu kommen. Der vorliegende Beitrag setzt sich zum Ziel, die politische Sprache zu analysieren, mit besonderem Schwerpunkt auf Sprachstrukturen, die der Manipulation und Erreichung politischer Vorteile dienen. Ein Ausgangspunkt für die Überlegungen sind parlamentarische Auftritte des niederländischen Politikers Geert Wilders.

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Zeithistorische Reflexion über die Reformation in literarischen Texten (C. F. Meyer „Das Amulett“ und G. Keller „Züricher Novellen: Ursula“) / Historical reflections about the Reformation in literature (C. F. Meyer „The Amulet“ and G. Keller „Zurich novellas: Ursula“)

Valeria Sokolova, Moskauer Staatliche Linguistische Universität, Moskau (ORCID: 0000-0003-3885-9438)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-31 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: historische Dichtung, Gattungsbesonderheiten, historische Ereignisse, literaturgeschichtliche Analyse

Der Beitrag untersucht die Gattungen der historischen Dichtung und ihre Besonderheiten, die auch in der Autoreninterpretationen bestehen. Es wird unterstrichen, dass nur die Integration der Literatur und Geschichte im Mittelpunkt der Theoriediskussion stehen sollte. Zur Analyse wurden zwei historische Novellen gewählt: „Ursula“ von G. Keller und „Das Amulett“ von C. F. Meyer. Die beiden Novellen haben die Ereignisse der Reformation im Mittelpunkt der Sujetentwicklung. Für unsere Zielsetzung ist wichtig, welche Aufgaben der Autor der historischen Novelle erfüllt, wie er das macht und worin die praktische Absicht dieser Gattung besteht.

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Wie wird die zukünftige Fachsprache der EDV Spezialisten aussehen? Anglizismen in der Computerfachsprache im Russischen und Polnischen / What will the Future Terminology of Computer Specialists Look like? Anglicisms in the Computer Language in Russian and Polish

Marlena Tomala, Universität Wien (ORCID: 0000-0001-6472-7098)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-32 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Anglizismus, Fachsprache, Entlehnung

Im vorliegenden Beitrag wird die Computerfachsprache der russischen und polnischen EDV Fachleute präsentiert. Im einführenden Teil wird die Computersprache definiert. Die Leitfrage dabei lautet: Wie stark beeinflussen die Anglizismen die russische und polnische Computerfachsprache? Das Ziel der wissenschaftlichen Analyse ist festzustellen, wie das Russische im Vergleich zum Polnischen mit Anglizismen aus der Computerfachsprache umgeht.

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Namenforscher im Garten – Nomenklatur von Pflanzen aus polykonfrontativer Sicht / Onomastics in the Garden – Plant Names from the Polycofrontative Perspective

Agnieszka Jolanta Urniaż, Universität Wrocław (ORCID: 0000-0002-4889-9866)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-33 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Onomastik, Artenbezeichnung, binominale Benennung, polykonfrontative Forschungen

Der vorliegende Beitrag behandelt die Nomenklatur von Pflanzen im polykonfrontativen Ansatz. Es wird hier binominale Benennung unter besonderer Berücksichtigung der Artenbezeichnung am Beispiel von Gartenpflanzen in niederländischer, polnischer, englischer und tschechischer Sprache thematisiert. Die Phytonyme werden in der Muttersprache in Hinblick auf onomastische Phänomene in Bezug auf die internationale botanische Nomenklatur in Latein untersucht.

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Asylbewerber, Asylsuchende oder Asylanten? Die Bezeichnungswahl im Migrationsdiskurs: eine onomasiologische Studie / The Choice of Designation in the Migration Discourse in German Language: An Onomasiological Study

Ekaterina Vasileva, Moskauer Staatliche Pädagogische Universität (ORCID: 0000-0002-4013-3014)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-34 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Politolinguistik, Onomasiologie, Synonym, Migrantendiskurs

Die vorliegende Studie reiht sich in die politolinguistische onomasiologische Forschung ein. Das Ziel des Beitrags ist, die Bedeutungen der Wörter in einer synonymischen Reihe zu untersuchen, unterschiedliche semantische Merkmale der Wörter zu identifizieren, und Arten der verwendeten Synonyme festzustellen. Ich sehe es als notwendig, semantische Schattierungen der Wörter zu erläutern, damit sie im Migrationsdiskurs korrekt gebraucht werden können. Im vorliegenden Beitrag erforsche ich die onomasiologische Vielfalt der Bezeichnungen für den Begriff Flüchtling im Migrationsdiskurs. Als Erhebungsmethode wird Recherche und Dokumentenanalyse der oben genannten Materialquellen benutzt. Als Aufbereitungsmethode werden Fixierung, Datenselektion und Strukturierung ausgewählt. Als Auswertungsmethode ist in der ersten Linie Diskursanalyse.

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Performativität von Emotionen in der Audiodeskription von Werken der bildenden Kunst / Performativity of Emotions in the Audio Description of Works of Fine Art

Damian Wątrobiński, Adam-Mickiewicz-Universität Posen (ORCID: 0000-0002-9046-8293)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-35 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Audiodeskription, Semiotik, Performativität, Sehbehinderte

Audiodeskription als eine Dienstleistung zugunsten blinder Personen besteht in der audialen Beschreibung visueller Inhalte einer filmischen Produktion (Filmbeschreibung) oder eines Gemäldes (Bildbeschreibung). Sie lässt sich als eine intersemiotische Spielart audiovisueller Übersetzung klassifizieren, die jedoch in der Forschungsliteratur immer noch unterrepräsentiert ist. Aus der im Rahmen des vorliegenden Beitrags durchgeführten Qualitätsanalyse der Audiodeskription vom Landesmuseum Mainz wird ersichtlich, dass die untersuchte Audiodeskription eine Ästhetik des Performativen umsetzt. Blinde Kunstbetrachtende werden mithilfe der Sprache zur Vornahme bestimmter Handlungen bewegt, wobei deren Kunstwahrnehmung in einen bestimmten (Zeit)Raum eingebettet wird. Ein solcher Eingriff kann auf eine Inszenierung hindeuten – Audiodeskription wird dementsprechend zu einer außergewöhnlichen und einmaligen Aufführung.

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Textbildende Kategorien EIGEN und FREMD im Roman „Niedergang“ von R. Graf / Textforming Categories Friend or Foe in the Book „Niedergang“ by R. Graf

Anna Woronina, Moskauer Staatliche Linguistische Universität (ORCID: 0000-0002-7119-9016)

DOI: 10.23817/lingtreff.15-36 (online zugänglich: 2019-09-17)

Schlüsselwörter: Bergroman, literarischer Raum, Grenze

Es ist nachgewiesen, dass Zeit und Raum als zentrale Kategorien der menschlichen Kognition zu den wichtigsten Aspekten der fiktionalen Wirklichkeitsdarstellung zählen, weil alles, was passiert, an Raum und Zeit gebunden ist. Ohne Raum wäre keine Handlung vorstellbar, denn die Welt kann nur räumlich (und zeitlich) imaginiert werden. Die Opposition EIGEN vs. FREMD ist kulturspezifisch und konstant. Argumente dafür lassen sich unter anderem im literarischen Diskurs finden. Wird das Thema des Fremden und Eigenen hinterfragt, wird eine Trennlinie bzw. eine Grenze konstruiert. Im Beitrag wird diese Opposition als text- und sinnbildende Kategorie aus verschiedenen Perspektiven am Beispiel des Romans NIEDERGANG von Roman Graf betrachtet.

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